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Filmvorführung „Made in Bangladesh”

Die Steuerungsgruppe Fairtrade Gemeinde Brannenburg und der Weltladen Brannenburg zeigten in den Räumen der VHS Brannenburg den Film „Made in Bangladesh”, der das Problem der sozialen Ungerechtigkeit in den armen Ländern der Erde thematisiert.

Nach dem Tod von über tausend Textilarbeiterinnen, ausgelöst durch ein Feuer im Jahr 2013 in einer Textilfabrik in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka, entschließt sich Regisseurin Rubaiat Hassain, einen Film über den Kampf der mutigen jungen Frauen zu drehen, die sich gegen die Verhältnisse auflehnen.  

Der Film erzählt die Geschichte von Shimu, einer 20-jährigen Textilarbeiterin, der es gelingt, sich nach der Brandkatastrophe und dem Tod vieler Kolleginnen gegen Diskriminierung und Widerstände durchzusetzen.

Bangladesch ist nach China der zweitgrößte Textilexporteur weltweit. 80 Prozent der Exporterlöse stammen aus der Textilwirtschaft, wo über vier Millionen Menschen arbeiten – 3,2 Millionen da­von sind Frauen. In Bangladesch werden die niedrigsten Löhne weltweit bezahlt, was dazu geführt hat, dass dieser Indus­triezweig enorm wachsen konnte.

Der Mindestlohn liegt bei 63 Euro im Monat, zum Leben benötigt ein Mensch laut dem Asia Floor Wage 370 Euro pro Monat. Gewerkschaften gibt es lediglich in 142 der insge­samt 7.000 Fabriken. Neben den niedrigen Löhnen ist die Arbeitssi­cherheit ein großes Thema in der Textilindustrie. So kennzeichnen zahlreiche Unglücke diesen Industriezweig, darunter der Einsturz der Fabrik „Rana Plaza“ im Jahr 2013 mit 1.136 Toten und 2.500 Ver­letzten. „Dieses schwere Unglück sorgte dafür, dass der „Bangladesh Accord” abgeschlossen und zahlreiche Textilfabriken saniert oder geschlossen wurden. 

Um solche Katastrophen zu vermeiden, den Arbeiterinnen und Ar­beitern in den Fabriken ein menschenwürdiges Leben zu ermögli­chen und dies  auch auf rechtliche Anspruchsgrundlagen zu stellen, hat Deutschland das „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz” und die EU das „Lieferkettengesetz” verabschiedet. Dadurch sind die Unter­nehmen in  in der Pflicht, die Arbeitsbedingungen der  Lieferanten zu prüfen.

Diese Gesetze sind nur der erste Schritt, aber es bewegt sich deutlich etwas in Richtung sozialer Gerechtigkeit. Fairer Handel sorgt auch dafür, dass die Produktionsunternehmen im globalen Süden umweltfreundlicher agieren können.